24.05.2025

Kefir selber machen: So gelingt das gesunde Fermentgetränk

Kefir ist mehr als nur ein erfrischendes Milchgetränk. Er ist ein lebendiges Ferment voller wertvoller Mikroorganismen, die unsere Verdauung unterstützen, das Immunsystem stärken und den Körper auf sanfte Weise ins Gleichgewicht bringen. Wer Kefir einmal selbst gemacht hat, möchte meist nie wieder zu industriell hergestellten Produkten zurückgreifen – zu groß ist der Unterschied in Geschmack, Frische und Wirkung.In diesem Beitrag zeige ich dir, wie einfach du echten Milch-Kefir selbst herstellen kannst – und warum sich der Aufwand sosehr lohnt.


Was ist Kefir eigentlich?

Kefir ist ein fermentiertes Milchgetränk, das ursprünglich aus dem Kaukasus stammt. Es entsteht durch die Gärung von Milch mit sogenannten Kefirknollen oder Milchkefirpilzen – eine lebendige Symbiose aus Milchsäurebakterien, Hefen und Polysacchariden. Diese Mikroorganismen wandeln den in der Milch enthaltenen Milchzucker (Laktose) in Milchsäure, Kohlensäure, etwas Alkohol und viele bioaktive Substanzen um. Das Ergebnis ist ein leicht spritziges, cremiges Getränk mit einem fein-säuerlichen Geschmack, der an Buttermilch oder Ayran erinnert – jedoch mit einer Fülle an probiotischen Vorteilen.


So stellst du Kefir ganz einfach selbst her

Zutaten & Materialien:

1–2 EL Kefirknollen (Milchkefirpilz)

500 ml Kuh-, Ziegen- oder Schafsmilch (keine Kondensmilch!)

1 sauberes Glas mit Deckel (nicht komplett luftdicht verschließen!)

1 Kunststoffsieb (kein Metall verwenden!)

1 Kunststoff- oder Holzlöffel


Zubereitungsschritte:

Kefirknollen ins Glas geben und mit frischer Milch übergießen. Das Glas nicht bis zum Rand füllen – es entstehen Gase, daher etwas Raum lassen. Deckel locker auflegen oder Glas mit einem Tuch abdecken und 24 Stunden bei Zimmertemperatur (ideal 20–23 °C) stehen lassen. Zwischendurch sanft schütteln oder umrühren, um die Mikroorganismen gleichmäßig zu verteilen.

Nach 12–36 Stunden ist dein Kefir fertig – je länger die Gärung, desto saurer, dicker und eventuell alkoholischer wird das Getränk (bis ca. 2 % Alkoholgehalt möglich). Durch ein Kunststoffsieb abseihen, dabei die Kefirknollen auffangen. Den fertigen Kefir in ein sauberes Glas füllen und im Kühlschrank aufbewahren. Die Kefirknollen mit kaltem Wasser abspülen, erneut mit frischer Milch ansetzen – und schon beginnt der nächste Zyklus!

Wichtig: Die Knollen dürfen nicht mit Metall in Berührung kommen – das könnte sie schädigen.


Tipps zur Lagerung und Kefirpause

Wenn du eine Kefirpause einlegen willst, kannst du die Knollen einfach in ein fest verschlossenes Glas mit Milch geben und im Kühlschrank lagern (max. 2–3 Wochen). Alternativ funktioniert eine Wasser-Milch-Mischung im Verhältnis 65:35 – ebenfalls gut verschlossen im Kühlschrank. Nach der Pause brauchen die Knollen eventuell 1–2 Tage, um wieder aktiv zu werden.

Einfrieren ist grundsätzlich nicht empfohlen, aber manche berichten (wie ich selbst) von positiven Erfahrungen damit. Wer es wagt, sollte die Knollen gut verpackt und langsam auftauen.

Achtung: Wird der Kefir zu lange fermentiert, kann er zu dickflüssig und sehr sauer werden. Besser rechtzeitig abseihen und im Kühlschrank aufbewahren – der Geschmack bleibt milder und angenehmer.


Gesundheitliche Vorteile von Kefir

Kefir ist ein echtes Powergetränk für deine Gesundheit. Hier sind die wichtigsten Vorteile im Überblick:


Probiotische Wirkung

Kefir enthält lebendige Milchsäurebakterien und Hefen, die: das Gleichgewicht der Darmflora fördern, pathogene Keime verdrängen, Verdauung und Nährstoffaufnahme verbessern, Blähungen und Verstopfung entgegenwirken können.


Laktoseabbau

Durch die Fermentation wird ein Großteil der Laktose abgebaut – viele Menschen mit Laktoseintoleranz vertragen selbst hergestellten Kefir überraschend gut.


Stärkung des Immunsystems

Ein gesunder Darm ist zentral für ein starkes Immunsystem. Die im Kefir enthaltenen Mikroorganismen unterstützen die körpereigene Abwehr nachhaltig.


Entzündungshemmende Wirkung

Studien deuten darauf hin, dass Kefir entzündungshemmend wirkt – besonders im Darm, aber auch systemisch über das Immunsystem.


Versorgung mit wichtigen Nährstoffen. Kefir enthält:

  • Vitamin B12 und B2
  • Calcium und Magnesium
  • Biotin
  • essentielle Aminosäuren

Diese Kombination unterstützt Nerven, Knochen, Muskeln und Haut.


Antimikrobielle Eigenschaften

Die enthaltenen Milchsäurebakterien und Hefen können schädliche Bakterien (wie z. B. Salmonellen oder E. coli) hemmen – eine Art „natürliches Antibiotikum“, aber ohne Nebenwirkungen.


Fazit: Kefir – dein tägliches Wohlfühlritual


Kefir ist nicht nur lecker, sondern auch eine natürliche Möglichkeit, deine Gesundheit zu fördern. Mit ein wenig Aufmerksamkeit und Pflege kannst du ihn ganz einfach selbst herstellen – frisch, lebendig und individuell an deinen Geschmack angepasst. Dein Körper wird es dir danken.


Bezugsquellen für Kefirknollen

Kefirpilze – also die sogenannten Kefirknollen – sind nicht im Supermarkt erhältlich. Es handelt sich um lebende Mikroorganismen, die sich nur durch Weitergabe vermehren und erhalten lassen.

Manche Anbieter im Internet verkaufen sie zu teils sehr hohen Preisen, wobei die Qualität stark schwanken kann. Oft werden Kefirknollen jedoch privat verschenkt oder gegen eine kleine Aufwandsentschädigung weitergegeben – ganz im Sinne der ursprünglichen Kefir-Tradition, die auf Teilen und Weitergeben beruht.


Wenn du Interesse an Kefirknollen hast, schreibe mir einfach eine E-Mail. Ich sende dir einen aktiven Kefirpilz gegen eine kleine Aufwandsentschädigung von CHF 30 per Post zu – oder schenke ihn dir bei Abholung gerne persönlich.


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