Fasten für Gesunde: Die Entlastungs- und Aufbau-Tage
Die Entlastungstage sind wichtig, um einen sanften Einstieg in das Fasten zu ermöglichen. Nach dem Fasten wollen wir den Erfolg, das neue Körpergefühl, so lange wie möglich beibehalten. Durch die seriöse Einhaltung der Aufbautage gelingt es, wünschenswerte Änderungen im Alltag zu verankern, das Gewicht zu halten oder sogar noch weiter zu reduzieren. Die erste Mahlzeit, das Fastenbrechen, wird zu einem Geschmackserlebnis.
Im Fasten habt ihr neue Erfahrungen mit dem Essen und Trinken gemacht, Genuss ist keine Frage der Menge!
Die Vorbereitung auf das Fasten: 2-3 Tage vorher entlasten
- Esse nur wenig und einfach.
- Esse reife Früchte, roh/gedämpftes Gemüse, frische Kräuter, Gschwellti (Pellkartoffeln), frische Gemüsesuppen, pflanzliche Kost.
- Pro Mahlzeit ca. 3 TL Leinsamen oder 1 TL Flohsamen, mit viel Wasser einnehmen, da sie im Darm aufquellen und mit ihrem feinen Schleim Schmutz und Giftstoffe binden.
- Eventuell Bio-Sauerkrautsaft aus dem Reformhaus, fördert die gründliche Darm-Entleerung.
- Genussmittel wie Alkohol, Kaffee, Schwarztee, Zucker etc. weglassen.
- Viel Wasser oder ungesüssten Kräutertee trinken.
- Seelisch und geistig entlasten – Hektik und Stress hinter sich lassen – Zeit für Ruhe einplanen, seelischen Ballast abwerfen.
Am Anreise-Tag wenn möglich nur Früchte und Gemüse roh/gedämpft essen. Der Einstieg ins Fasten ist viel sanfter und leichter nach solchen Entlastungstagen.
Ein idealer Entlastungs- oder Aufbau Tag:
Nach dem Aufstehen: 1 grosses Glas zimmerwarmes Wasser (Leitungs- oder Mineral-wasser ohne Kohlensäure). Zur Darm-Anregung; 2-3 TL Flohsamen (Psyllium) oder Leinsamen, Feigen oder eingelegte Pflaumen; Luftbad vor offenem Fenster; Trockenbürsten-Massage oder Kneippguss; Morgenspaziergang
Frühstück: reife Früchte/Beeren, Mandeln, Chufas (Erdmandeln), Dörrobst
Vormittag: Wasser oder Kräutertee ohne Zucker
Mittag: Rohkost oder Gedämpftes, Kartoffeln, Kräuter
Nachmittag: Wasser oder Kräutertee ohne Zucker
Abend: möglichst vor 19.00Uhr: gedämpftes Gemüse, Gemüsesuppe, Kartoffeln, Hirse, Amaranth, Quinoa, Naturreis oder 1 – 2 Scheiben Dinkelbrot
Vor dem Schlafengehen: schlaffördernder Tee (z.B. Baldrian, Lavendel, Kamille, Zitronen-melisse, Lindenblüten, etc.)
Während des ganzen Tages viel Wasser und Kräutertee trinken (möglichst nicht während dem Essen, weil dadurch der Speichel verdünnt und die Verdauung geschwächt werden kann).
Natürlich, einfach und mineralstoffreich essen; möglichst auf Zucker, Fette und Zusatzstoffe verzichten.
Aufbautage: Richtig essen nach dem Fasten
Für den Fastenerfolg ist es wichtig, dass die Aufbautage befolgt werden. Die Verdauungsenzyme müssen zuerst wieder aktiviert werden. Die Aufbautage sollen mindestens 1/3 der Fastenzeit dauern. Bei einer Woche Fastenwandern im Wunderland Schweiz wären das 2 Aufbautage.
Reihenfolge der Aufbaukost nach dem Fasten:
- Esse nur wenig und einfach, viel Trinken und Bewegen.
- Zuerst nur Kohlenhydrate, da sie am einfachsten zu verdauen sind. Die ersten 2-3 Tage möglichst nur reife Früchte, frisch oder getrocknet, roh- oder gedämpfte Gemüse, Gschwellti (Pellkartoffeln), Blattsalate, frische Gemüsesuppen, Mandeln, Nüsse, Feigen, gedörrte Pflaumen, Flohsamen (Psyllium) oder Leinsamen zur Förderung der Darmperistaltik mit viel Wasser.
- Danach Hirse, Quinoa, Amaranth, Vollreis, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte.
- Leichte Milchprodukte wie Quark, zuckerfreier Jogurt, Kefir, Hüttenkäse.
- Hochwertige pflanzliche Oele.
- Tierische Produkte wie Fleisch, Fisch und Hartkäse.
- Genussmittel möglichst lange weglassen.
- Zeit nehmen für die Mahlzeiten, gut kauen, bewusst essen.
Empfehlenswert täglich, besonders nach dem Fasten 1 TL hochwertiges Leinöl z.B. in Quark eingerührt. Die wertvollen Omega3 Fettsäuren erhalten den antientzündlichen Effekt des Fastens. Leinöl ist sehr empfindlich und sollte nur im Kühlschrank in Dunkelheit gelagert und möglichst schnell verbraucht werden.
Möglichst lange meiden: Alkohol in jeder Form, Kaffee, Schwarztee, Süssigkeiten, Rauchen, Medikamente, soweit entbehrlich (keine Entwässerungstabletten, Appetitzügler und Abführmittel) es sei denn, vom Arzt verordnet.
Das tun, was dem Körper gut tut,
darauf horchen, wonach der Körper verlangt.
Ich tue meinem Körper Gutes,
damit meine Seele Lust hat,
darin zu wohnen.
(Theresia Avila, 17. Jh.)