Wandern auf freien Füssen und Zehen – Ein Hoch auf das geerdete Barfusslaufen!
Laufen, Wandern, Rennen und dabei noch fasten – das taten Menschen schon immer, aber nicht immer in Schuhen. Wir wissen, dass regelmässige Bewegung mit unseren Füssen guttut. Aber was, wenn die Füsse Schmerzen? Immer wieder wurde ich von Fastenwanderern und Fastenwanderinnen auf ihre schmerzenden Füsse angesprochen. Was tun? Ehrlich gesagt, habe ich mich erst richtig damit beschäftigt, als ich selbst dieses Jahr fast nicht mehr gehen konnte. Meine Hauptprobleme sind mein Hallux Valgus und meine Schmerzen der Achillessehnen. Es gibt natürlich noch viele andere Probleme wie z.Bsp. Versensporn, Hammerzehen, Krallenzehen, Schleimbeutelentzündung, Arthrose, Knick-Senkfuss, Spreizfuss, Senkfuss, etc. Woher kommen diese Probleme? Wir tragen doch alle super abgefederte und teure Schuhe?
Wie habe ich das Problem gelöst? Zuerst bin ich zum Physiotherapeuten und habe mir eine Stosswellentherapie gegönnt. Hat sie gewirkt? Schwer zu sagen, ich hatte das Gefühl, es bringt etwas in Bewegung und unterstützt die Heilung. Ausserdem bekam ich eine Liste mit Fussübungen. Sind diese wirksam? Wahrscheinlich schon, doch wirken ein paar Minuten Fussübungen gegenüber täglichem Eingequetscht sein der Füsse in Schuhen? Und mache ich tägliche Fussübungen zu allem anderen, dass ich noch täglich machen sollte? Nein, tut mir leid, ich war da auch ehrlich zum Physiotherapeuten. Hat er mir Barfussschuhe empfohlen? Nein, natürlich nicht.
Wie kam ich also auf Barfussschuhe? Durch Dorothea, sie kam zwei Wochen nach Ascona und lief die ganze Zeit mit Barfussschuhen. Das muss doch gut sein, dachte ich, selbst wenn es komisch aussieht.
Ich liess mich beraten im Barfussshop in Winterthur, weil ohne Schuhe barfuss gehen, das konnte ich mir dann doch nicht vorstellen. So fing ich an mit Barfussschuhen zu wandern und joggen.
Fazit: Mit den Barfussschuhen trainiere ich meine Fussmuskulatur automatisch beim Gehen, ohne Fussübungen, stärke mein Immunsystem durch eine bessere Durchblutung, stärke Bänder und Sehnen. Mein Halux Valgus schmerzt überhaupt nicht mehr, weil meine Zehen sich jetzt frei entfalten können. Die Achillessehne schmerzt beim Laufen nicht mehr, ist aber noch leicht entzündet. Und was noch? Eine Überraschung – ich fühle mich viel geerdeter! Ich spüre den Boden besser, worauf ich laufe. Ich fühle mich mit der Erde verbunden!
Kurz, ich bin begeistert! Ich werde nur noch in Barfussschuhen wandern! Der Nutzen überwiegt meine optischen Bedenken bei weitem. Danke Dorothea!
Möchtest du es auch ausprobieren?
Barfussschuhe fühlen sich zunächst etwas ungewohnt an und sehen auch ungewohnt aus. Sie haben eine dünne und flexible Sohle, die es ermöglicht, den Boden zu spüren und sich natürlicher zu bewegen. Du bekommst ein besseres Gefühl für die Erde unter dir und dein Gleichgewicht verbessert sich. Deine Füsse bewegen sich natürlicher, du fühlst dich mit der Erde verbunden. Zuerst müssen die Muskeln und Sehnen im Fuss wieder gestärkt werden, dazu musst du langsam beginnen. Ich habe mich nach kurzer Zeit sehr viel wohler in den Barfussschuhen gefühlt und die Schmerzen waren weg.
Was sagen Experten?
«Grundsätzlich ist es sinnvoll, barfuß zu laufen, damit wird die Fußbinnenmuskulatur gekräftigt, der Laufstil positiv angepasst und es verschwinden darunter oft Achillessehnenprobleme“, erklärt Prof. Dr. med. Oliver Tobolski von Sporthomedic Köln. „Auch die Verbesserung der Propriozeption (Tiefensensiblität) durch eine verbesserte Reizwahrnehmung kann stattfinden“ ergänzt er.
Viele Menschen vertrauen darauf, dass ein gut gepolstertes Schuhwerk ihnen sicheren Halt gibt und sich positiv auf ihre Fußgesundheit auswirkt. Tatsache ist jedoch, dass in so einem festen Schuhwerk die natürliche Beweglichkeit der Füße eingeschränkt wird. Die Muskeln und Faszien unserer Füße werden darin zu wenig gefordert. So kann es zu Fussschmerzen und auf Dauer teilweise sogar zu Fußfehlstellungen kommen. Wenn wir ständig mit dicken Sohlen auf glatten und vorwiegend ebenen Flächen gehen, nimmt die Bewegungsempfindung im Fuß ab. Obendrein übernimmt das stützende Schuhwerk einen Großteil der Arbeit unserer Fußmuskulatur. Das versteht der Körper als Signal, vieles nicht mehr selbst tun zu müssen.
Erdung
Dann bin ich noch auf die Erdung gestossen. Tatsächlich fühle ich mich mit den Barfussschuhen geerdeter als mit anderen Schuhen. Diese Verbundenheit, mit jedem Schritt mit der Erde fühlt sich gut an. Jetzt wird’s esoterisch, meint ihr? Es gibt einen Dokumentarfilm, «the earthing movie» von 2019, dort findet man einige Erklärungen. Die Indianer sagten schon: Ziehe deine Schuhe aus, sie machen dich krank. Erdung heisst, barfuss den Erdboden zu treffen. Sich mit der Erde in Verbindung zu setzen, um bestimmte Organfunktion des Körpers zu verbinden. Laut dem Film haben unsere Schuhe Einfluss auf entzündungsbedingte Krankheiten, wegen der fehlende Erdung. Es gibt über 20 Studien über Heilung durch Erdung. Wenn der Körper geerdet ist, gibt es keine Entzündungen.
"The Earthing Movie", 2019 ‧ Dokumentarfilm ‧ 1 h 16 min